Donnerstag 21.08.2014:
Verschlafen bis ca. 12.41Uhr, also schnell den nächsten Bus rausgesucht und nichts wie zum Bahnhof Gerolstein.
Ich komme um ca. 14.00Uhr in Cochem an, aber leider ist das Auto von Jürgen unterwegs und mich kann keiner abholen, also fahre ich mit dem Zug nach Koblenz und mit dem Bus weiter.
Um 16.30 Uhr in Brodenbach angekommen, muss ich erst noch den kleinen Weg bis zur Mühle laufen und bin um 17.45 Uhr ca. auch an der Mühle (Bin mir mit den Zeiten nicht ganz sicher, da das Treffen derart entspannend war, dass ich noch immer kein Zeitgefühl habe). In dem Moment wo ich mich neben Jürgen setze und das durch natürliche Kohlensäure fast milchig weiße Wasser trinke, ist alle Anstrengung vergessen und langsam fängt Ruhe an bei mir einzutreten.

Allerdings bleibt eine gewisse Grund-Nervösität bzw. freudige Anspannung und jedes Fahrtgeräusch in der wunderschönen Natur wird analysiert bis ins letzte Detail, um zu erahnen, wann Nexor eintreffen könnte.
Es bleibt ruhig, Motorräder und Fußgänger passieren ab und an, doch kein Nex weit und breit.

Als dann doch ein Auto erscheint und ich bereits freudig auf dieses hinzu gehe, steigen zwei freundliche Gestalten mit einem “Das ist Adjaston” und einer freudigen freundlichen Begrüßungszuruf aus und stellen sich als ein Trungel und ein Stefan heraus.
Meine erst bescheiden dargebotene Hand wird beherzt ergriffen und die ersten Gespräche werden geführt, schließlich geht es auf die kleine Wiese hinter der Mühle, und Wohnwagen und Zelt werden platziert und Probleme wie festsitzende Schrauben und Stromanschlussproblematiken werden im Kollektiv bearbeitet und behoben.
Während die gemeinsamen Arbeiten problemfrei voranschreiten, wächst in unseren Köpfen eine gewisse Sorge um den guten Nex, der sich eigentlich für 18.00/19.00Uhr angekündigt hatte, jedoch zeigt sich keinerlei Spur von ihm.
Nach einigen Versuchen ihn telefonisch zu erreichen, was nachdem Empfang zum Telefonnetz hergestellt werden konnte, erfahren wir, dass er vermutlich erst um 21.30 Uhr ankommen wird.
Als nächstes erscheint ein Auto, welches drei Personen beherbergt:
Nex trifft mit Krähe ein, in Begleitung eines wilden Unfugs – und nach einer herzlichen Begrüßung wird auch das Aufbauen seines Zeltes in die Wege geleitet.
Aufgrund der Lichtverhältnisse kommt erst eine Taschenlampe, dann eine Campingleuchte zum Einsatz und ehe man es sich versieht, stehen eine Ölfackel, eine Kerzenleuchte und drei elektrische Campingleuchten auf dem Zeltplatz verteilt und erhellen die wackeren Zelterrichter.
Während zunächst Kleinigkeiten der unterschiedlichen Zeltsysteme an Nexor’s Zelt begriffen werden müssen, wirft Unfug seines einfach auf den Zeltplatz und dieses errichtet sich bereitwillig von alleine. Er hat ein praktisches “selbstentfaltendes Zelt”, welches optisch an eine Weltraum-Made erinnert.

Nachdem die neuen Zelte auch sicher stehen, gehen wir zusammen in das Haus, indem sich eine kleine Bar befindet und stoßen erst ein mal mit einem Stubi auf uns, auf Nexor, auf das Obsidio und auf die Zwischen-Welten an.
Die Stimmung ist fabelhaft, bis auf einmal ein kleines Problem Düsterheit auf den Tagesplan wirft:
Auf der Damentoilette befindet sich eine (bzw. ein-ig-e) Spinne(n). Nex, wahrscheinlich müde von der Fahrt und erpicht die guten Gespräche fortzuführen, lehnt die erbetene Hilfestellung freundlich ab und nach verschiedenen Vorschlägen (unter anderem “Benutz doch einfach die Herrentoilette”), platzt mir, durch die gute Stimmung angeregt, der Schalk aus dem Nacken hervor – “Hast du Deo?”
Was daraufhin folgt ist eine Darbietung meinerseits für die vor der offenen Damentoilettentür angesammelten Zuschauer: Die pyrologische Schädlingsbekämpfung.
Den Höhepunkt erreicht dieses Spektakel, durch die letzte den Weg versperrende Spinne, welche sich just in jenem Moment im Türrahmen abseilt, was in einem Feuerball, der in 3D in Richtung der Zuschauer fliegt, die tapfer und unerschrocken dem wärmenden Feuerball entgegen schauen, ohne auch nur eine Miene zu verziehen.
Freudig der Gefahren der gräuchlich anzusehenden Ungetiere verschont und entledigt zu sein, lassen wir den breit lächelnden Rabenvogel mit Deodorant und Feuerzeug bewaffnet in den nun sicheren Örtlichkeiten zurück und gehen wieder zu den Gesprächen und unserem noch nicht lauwarmen Cervisia zurück.

An dieser Stelle folgt die Geschmacksprobe meines Bärenjägers, ein Metschnaps welcher – durch seine übermäßig lange Lagerzeit inzwischen von 41,5 % auf gefühlte 65 % angestiegen ist – zwar ein gutes Aroma, jedoch auch eine hohe desinfizierende Wirkung erreicht, sowie auch eine sehr magenwärmende Wirkung hat.
Wir unterhielten uns an diesem Abend sehr lange, bis nur noch Trungel, Unfug und ich zusammen saßen und die Helligkeit von draußen den neuen Morgen ankündigte.
Dieses Zeichen veranlasste uns nun doch die Gespräche einzustellen und den jeweiligen Schlafplatz aufzusuchen.
Für diesen Zweck konnte ich praktischerweise ein Klappbett im hinteren Teil der Bar nutzen, welches später noch wichtig wird.