Am 20.04.2017 startete gegen Abend der absolute Abriss des Café Central in Weinheim. Auf der Bühne gaben sich drei Künstler die Ehre, die das alte Gemäuer ordentlich einheizen sollten. Als Vorbands am Start waren MENTAL CRUELTY aus Karlsruhe und PIGHEAD aus Mannheim. Aus den Staaten kam der heutige
Hauptact – CARNIFEX.
MENTAL CRUELTY (Mental Cruelty – Official) war nicht nur die erste Band des Abends, sondern ist auch mit Abstand die jüngste. Seit 2016 erst existierend und mit jungem Personal, wie auch neuem Genre (Slamming Downtempo) waren sie nicht etwa das Opferlamm, das man vorschickte, um das Publikum zu testen, sondern eine dicke Ankündigung, die Lust auf mehr machte und definitiv eine hervorragende Wahl als Support und erster Act dieses Abends. Als die Jungs die Bühne verliesen, war das Publikum bereits heiß, der Weg geebnet für den nahenden Hauptact.
Nach kurzer Umbauphase und bei mir nach Beheben technischer Schwierigkeiten, ging es auch schon weiter.
PIGHEAD (Pighead – Official), gegründet bereits 2007, war der lokale Support aus Mannheim. Die Kapelle hat 2015 ihr Gesicht gewechselt – am Mikro befindet sich nun die fleischgewordene Stimmgewalt Phil Heckel, mit der auch das aktuelle Album “Until All Flesh Decays” aufgenommen wurde. Die Band als zweite Supportgruppe des Abends haben souverän bewiesen, dass sie die volle Breitseite abliefern Nach diesem Konzert war keiner der Gäste nur mäßig unterhalten – das Publikum brannte und war geladen. So ergaben sich auch während der Show der Band bereits einige kleinere Moshpits, wobei man doch feststellen durfte, dass die Headbanger überwogen. Für mich war es nun das dritte Mal Pighead und es steht fest, dass es nicht das letzte Mal bleiben wird.
Die letzte Pause an diesem Abend wurde eingeläutet – Carnifex bereiteten ihr Equipment vor.
Kurz nach Beginn der Pausenzeit spürte man, dass die Luft im Raum dicker wurde, die Gäste drängten noch dichter an die Bühne. Es wurde immer klarer, dass der Hauptact nun anrückte. Und dann wich auch schon das Licht, das Flagschiff CARNIFEX (Carnifex – Official) bezog Position. Die Menge gröhlte vorfreudig und scharrte mit den Füßen, man wollte nun das Café Central akkustisch in Einzelteile zerlegen.
Bereits wenige Sekunden nach Beginn war auch jedem, der Carnifex nicht kannte, klar, dass die Band nicht gekommen war, um zu spielen, sondern um zu zerstören. Seit 2005 ist die Band rund um Scott Lewis schon unterwegs, bereits sechs Alben sind auf dem Markt, diverse Musikvideos online verfügbar. Der Auftritt der Kalifornier war Brutal Death vom feinsten, technisch hochwertig, Liveauftritte sind in Fleisch und Blut übergegangen. Die Präsenz des Kapellenmeisters Lewis war enorm, alle Augen waren auf ihn gerichtet, sofern es der eigene Drang zum Headbangen oder Pogen zulies.
Die Luft im Cafe Central war gegen Ende des Konzerts dann so dick, dass wohl kaum einer der Besucher mit trockenen Kleidern den Raum verlies. Für 25 Euro erhielt man hier musikalisch das volle Brett, eine lässige Location, nettes Thekenpersonal und einen Haufen geballter Emotion. Ebenso sei ein Dank und Kompliment ausgesprochen an ein harmonisches, gutgelauntes Publikum, das trotz der Aggressivität der Musik ein gepflegtes Miteinander wahrte und es so zu keinen Zwischenfällen kommen lies.
Dieser Abend war definitiv von allen Seiten gelungen. Danke!
Grüßle und bis dahin!
Borgongar
Für all diejenigen, die gar nicht wissen, wovon ich hier eigentlich schreibe, oder was die netten Herren in ihrer Freizeit tun, hier noch ein paar Hörproben:
MENTAL CRUELTY
Das Musikvideo zum Song “Human Evisceration”
PIGHEAD
Das Musikvideo zum Song “Revengeful Strife”.
CARNIFEX
Das Musikvideo zum Song “Die without hope”.
Bilderecke
So, noch ein paar Bilder des Abends von Pighead und Carnifex:
Ein Komentar
Ganz toll geschrieben, schon beim Lesen bekommt man Lust drauf und “Neid”, dass man nicht dabei war