Endlich ist es so weit! Nach einer langen Pause melden sich die Alternative Metaller von AEVERIUM mit ihrem dritten Longplayer “THE SECRET DOOR” zurück. Nach dem Debütalbum “BREAK OUT” (2015) mit seinem markanten Titelsong, der wahrlich über Hit-Potenzial verfügt und dem zweiten Album “TIME”, welches vom ersten bis zum letzten Song gänzlich überzeugt, liegen die Erwartungen hoch. Möglicherweise ist die neue Sängerin Vanessa Katakalos (seit 2018) ein weiterer Grund. Mit ihr haben AEVERIUM bereits 2019 die standalone Single “SAFE HARBOUR” veröffentlicht, welche mit ihrer aus Synths und harten Gitarren bestehenden Bridge bereits einen guten Vorgeschmack auf das gegeben hat, was uns auf “THE SECRET DOOR” erwartet. Ebenfalls neu im Line-up ist seit 2020 übrigens der Gitarrist Maarten Jung.
Bevor wir mit der eigentlichen Review beginnen, sagen wir erst einmal voller Stolz “danke” an AEVERIUM für die Gelegenheit, bereits vorab in das neue Album hineinhören zu dürfen. Tatsächlich haben wir AEVERIUM schon mehrfach live erlebt – als Support für LORD OF THE LOST und LACUNA COIL. Spätestens seit diesen beiden Konzerten sind AEVERIUM auch fest in die Sendepläne des ZW-Radios sowie in den Auto-DJ integriert.
Einige Fakten zum neuen Album
Tracklist:
- Return To Sender
- Living In Elysium
- Lost And Found
- Whatever
- The Secret Door
- Breaking The Silence
- A Look Back
- Don’t Make Me Sad
- Herzlinie (feat. René Anlauff, Heldmaschine)
- The Last Song
- Safe Harbour (Bonustrack)
Release:
14. November 2024
Unsere Bewertung für die Songs auf “THE SECRET DOOR”
So. Nun lehnen wir uns zurück, schenken uns ein Glas Rotwein ein und drücken auf Play. Der erste Song hört auf den Namen “RETURN TO SENDER” und beginnt mit einem brachialen Intro aus Synths und Gitarren, welches sich an der ein oder anderen Stelle auch etwas symphonisch anhört. Der schnelle, epische Refrain unterstreicht dieses Feeling. Was besonders hervorsticht, ist die Bridge, die mit einem schönen, langen Shout am Ende in den letzten Refrain übergeht. Ein gelungener Auftakt.
Das zweite Lied ist bereits bekannt. Es handelt sich um die erste Single “LIVING IN ELYSIUM” – ein sehr symphonischer Song, der mit seiner gesamten Aufmachung fast schon ein bisschen orientalisch wirkt. Zumindest erinnert es klanglich an „Prince Of Persia“. Das ist eine sehr coole Abwechslung! Der Song mit seinem synthuntermalten Refrain bietet höchstes Ohrwurmpotenzial und war als erste Single-Auskopplung eine wirklich gute Wahl.
Eigentlich sollte man nicht zu früh beim Hören von Highlights sprechen, da der Gesamteindruck am Ende zählt. Aber es muss einfach gesagt werden: “LOST AND FOUND”, das dritte Lied, liefert gleich eines unserer Highlights. Der Wechsel aus englischem und deutschem Gesang (zeitweise sogar als Rap), wieder das gute Zusammenspiel zwischen Synths und Gitarren im Intro und der wahnsinnig atmosphärische Refrain machen das Lied zu etwas sehr Besonderem – wow!
Mit “WHATEVER” haben AEVERIUM einen schnellen Dancefloor-Song gemacht. Mit seinem Synth-Intro gefolgt von hartem Metal-Intermezzo und dem allgemein schnellen Rhythmus hat das Lied definitiv das Potenzial die Clubs zum Beben zu bringen. Aber wisst ihr, was das Beste an “WHATEVER” ist? Die kurze Rap-Einlage in der Bridge – genau diese gibt dem Lied nämlich das besondere Etwas.
Nach den vier ersten Bangern wird es Zeit für eine kleine Verschnaufpause. Das erste Glas Rotwein ist leer, der Nacken gut aufgewärmt. Als nächstes kommt der Titeltrack “THE SECRET DOOR”. Ein langsamer Song. Er beginnt ruhig und emotional, wird im Refrain allerdings bereits lauter. Ein wenig erinnert die Musik an Frühwerke von EVANESCENCE oder LACUNA COIL. Die düstere Atmosphäre beider Bands fängt das Lied jedenfalls sehr gut ein – und auch die Tatsache, dass es mindestens genau so viel Gänsehaut auslöst.
Der nächste Banger kommt ziemlich schnell. “BREAKING THE SILENCE” wird seinem Titel mehr als gerecht und beweist ein weiteres Mal, wie hervorragend Metal und Elektro zusammen funktionieren. Im Liedverlauf gesellen sich noch die symphonischen Elemente der ersten Songs zum Klangbild. Das klingt zwar nach vielen Elementen, wirkt dabei aber leicht und keineswegs überladen.
Oftmals erkennt man die wahre Stärke von Musikern nicht an lauten, schnellen Party Songs, sondern an ruhigen und emotionalen Liedern. Nur mit Piano, Akustik-Gitarre und Streichern untermalt singen Marcel “Chubby” Römer und Vanessa Katakalos die sehr gefühlvolle Ballade “A LOOK BACK”. In diesem Sinne: Ein Volltreffer. Absolutes Gänsehaut-Feeling.
Noch drei neue Songs warten auf uns. Nachdem sich die Emotionen wieder gefangen haben und das Weinglas eine erneute Füllung mit köstlichem Rotwein erhalten hat, geht es mit “DON’T MAKE ME SAD” weiter. Orchestral, episch, vielleicht etwas progressiv im Sound. Auch dieser Song trumpft wieder mit einem sehr atmosphärischen Refrain, der gut im Ohr bleibt.
Es ist glücklicherweise kein Spoiler mehr, dass AEVERIUM beim Song “HERZLINIE” Verstärkung von Rene Anlauff (Sänger der NDH-Band HELDMASCHINE) bekommen. Das Lied wurde am 28.10. als zweite Single ausgekoppelt. Wir wissen nicht genau, was wir an dieser Stelle sagen sollen. Warum? Wir sind sprachlos! Die Mischung aus Alternative Metal und Neue Deutsche Härte machen dieses Lied zu einem gewaltigen Partyhit. Ähnlich wie bei “LOST AND FOUND” ist der Gesang wieder partiell auf Deutsch und Englisch. Der Sound ist düster. Und das Potential? Das ist enorm groß! Es führt kein Weg vorbei: Repeat! Der Song läuft direkt ein zweites Mal.
Immer noch betört von “HERZLINIE” geht es weiter. Der letzte Song, der passend zum Abschluss des Albums “THE LAST SONG” heißt. Ein episches Midtempo-Lied – orchestral anmutend und sehr atmosphärisch. Wir sagen: Ein gelungener Abschluss für “THE SECRET DOOR”. Wobei, es ist nicht wirklich der Abschluss. Als Bonustitel folgt als Lied Nummer 11 nämlich das 2019 veröffentlichte “SAFE HARBOUR”. Wie bereits zu Beginn erwähnt, fällt das Lied besonders durch seine markante Bridge auf.
Was sagt die Zwischen-Welten Redaktion zum neuen AEVERIUM Album?
Bereits nach dem ersten Mal anhören war uns klar, dass “THE SECRET DOOR” das bis dato beste Album von AEVERIUM ist. Es ist vielseitig, verbindet den Charme früherer Werke mit neuen Elementen und das Wichtigste: Es geht ins Ohr und bleibt im Kopf. Die knapp 45 Minuten Spielzeit (+ 4 Minuten für die Wiederholung von “HERZLINIE”) sind verflogen wie im Nu. Zu keiner Zeit hatten wir das Gefühl, dass ein Lied nur als “Lückenfüller” verwendet wurde. Etwas, dass leider nicht mehr selbstverständlich ist. Abgesehen davon, dass wirklich jedes Lied gut ist und sich in die Gesamtdynamik des Albums hervorragend eingliedert, sind unsere Highlights (und Anspieltipps) die Songs “HERZLINIE”, “WHATEVER und “LOST AND FOUND”.
Unsere Gesamtwertung:
9 / 10 Punkte