Ewigkeiten war ich aufgeregt, endlich wieder Coppelius live zuhören. Also machte ich mich gespannt auf dem Weg in die gute alte Kurpfalz, nämlich ins “Connex Mannheim”. Typischerweise war ich viel zu früh da. Aber das war nicht so schlimm, denn für eine Minute stellte sich selbst “Caspar Coppelius” in die Warteschlange und unterhielt sich mit der Dame vom Souvenirstand. Ich entschuldige mich hier, dass ich mir ihren Namen nicht merken konnte. Ich kann mir zwar gut Gesichter merken, aber Namen sind für mich wie Schall und Rauch.
Nach dem Einlass erfuhren wir, dass es im Konzertsaal leider einen Rohrbruch gegeben hatte, weshalb das Konzert dort nicht statt finden konnte und die Bühne in den Diskobereich verlegt wurde, was meine pure Begeisterung weckte, da ich kleinere Clubkonzerte immer am liebsten mochte.
Einklang mit “Viechern und Versen”
Der Coppelianische Abend fing schon sehr gut an. Christian von Aster, ein wahrer Meister des Wortes, präsentierte Auszüge aus seinen “Viecher-Versen”. Jeder, der vielleicht noch mit schlechter Laune angekommen wurde, hatte diese prompt verloren.
Nach seiner ca. 20-minütigen Lesung bedankte sich das Publikum mit tobenden Applaus.
Alte Erinnerungen an die Dämmerung
Ehrlicherweise hatte ich mich nicht informiert, wer als Vorband fungieren sollte.
Ich konnte es nicht fassen, dass ausgerechnet Remember Twillight angereist waren, welche ich in meinen Anfangszeiten schon auf dem “Brainstorm Festival” in Ettlingen fotografiert hatte. Jetzt also endlich auch Bilder der Band unter dem Banner der Zwischen-Welten.
Da Remember Twillight auch eine Kammercore-Band ist, schaffte sie es perfekt, das Publikum auf Coppelius vorzubereiten, obwohl sie auch von der musikalischen Darbietung locker auch die Hauptband hätte sein können.
Leider spielten sie leider nicht, die Songs durch die ich Fan geworden war, aber das sonst gespielte Material konnte den Verlust wieder wegmachen.
Coppelius – von Käsespießen, Klarinetten und Sternenstaub
Jetzt war das Publikum in der perfekten Stimmung für Coppelius. Man möge mir verzeihen, wenn ich an dieser Stelle nicht alle Liednamen kenne, aber wie schon weiter oben erwähnt, kann ich mir keine Namen merken.
Die Setliste war ein guter Mix aus den kompletten Schaffensbereich der Band. Den Anfang machten Songs wie “Phantom of the Opera” und “Habgier”. Das Konzert ging brachial weiter, aber wurde durch den zweiten Cover-Song “1916” abermals verlangsamt.
Bei einem Song lief Caspar Klarinette spielend durch das Publikum und war kurz verschwunden. Verwirrt von der Abwesenheit musste Bastille selbst durch das Publikum gehen um, ihn wieder aufzutreiben.
Bei “Bitten, danke, repetieren” standen Graf Linsdorf und Bastille auf einem Podest vor dem Publikum, erfreulicherweise waren beide im Allgemeinen sehr oft auf der vorderen Bühnenbereich anzutreffen. Caspar zeigte auch ein mir neues Instrument. Eine Eigenbau-Gitarre aus Käsespiese und Blechschild. Das Instrument hat den wundervollen Namen “Quercello”.
Bei “Sternenstaub” wurde um Ruhe gebeten und man merkte wie das ganze Publikum in sich ging.
Insgesamt war das eine sehr gelungenes Konzert, denn auch alte Songs wie “Die Glocke” wurden gespielt. Die Zugabe wurde frenetisch herbeigejubelt und mit “Risiko” und “Ade mein Lieb” endete ein wundervoller Konzertabend. Leider konnte ich zum anschließenden Meet&Greet nicht erscheinen, da ich noch eine längere Fahrt in mein saarländisches Dorf hatte. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für den wundervollen Abend. Coppelius hilft!
Danke an Skull Photography für die Konzertfotos.