Das ROCKHARZ 2024

Ankunft und erste Konzerte

Schon wenn man von Süden kommend die Autobahn 7 in Richtung Ballenstedt verlässt, merkt man es:
Hier ist es schön.
Die Landstraße schlängelt sich durch malerische Landschaften, die im Süden vom Harz eingegrenzt
werden, deren größter Berg, der Brocken, mit seinen 1141 Metern über Normalnull, weithin sichtbar
ist. Nach gut einer Stunde erreicht man dann das beschauliche Ballenstedt, eine kleine Gemeinde am
Fuße des Harz, die einmal im Jahr Schauplatz des 25.000 Besucher umfassenden ROCKHARZ Festivals
wird. Als Festivalgelände dient ein aktiver Flugplatz, der den Rest vom Jahr von Kleinflugzeugen ausgiebig genutzt wird.

Passend: über dem Festival thront der „Große Gegenstein“, der Teil der Felsformation „Teufelsmauer“ ist.

Über Feldwege ging es zum Festivalgelände, bei dem die Security Mittwochs abends reichlich Schwierigkeiten hatte, noch freie Plätze zu finden. Ein Großteil der Besucher waren schon Dienstags angereist und hatten bereits fleissig Zelte aufgebaut. Nach kurzer Wartezeit bekam ich ein freies Plätzchen gegenüber der reservierten Flächen zugewiesen, um Camper und Nachtstätte aufzuschlagen.

In der Warteschlange vor dem Festival werden bereits erste Freundschaften geknüpft. So gehen wir dann auch schnell mit einem kalten Bier in der Hand, in Richtung des bereits gut gefüllten Infields. Die leere Dose haben wir natürlich Ordnungsgemäß vor der Eingangsschranke entsorgt aber innen gibt es direkt Nachschub. So geht es direkt zu der zweiten Hälfte von Bruce Dickinson und seinem Mandrake Projekt. Wer Iron Maiden mag, kann damit etwas anfangen, denn er singt wie Maiden, klingt wie Maiden. Was natürlich auch Sinn ergibt, immerhin ist Bruce Dickinson der Sänger von Iron Maiden. Viel haben wir, bedingt durch unsere Verspätung nicht mehr mitbekommen. Aber dank zwei Bier auf leerem Magen, bei wunderbar warmem Wetter fällt mir auch nicht mehr allzu viel dazu ein.

Udo Dirkschneider, mit seiner Band Dirkschneider, ist mir umso mehr im Gedächtnis geblieben. Es war laut, gut gelaunt und die Lieder so eingängig, dass man schon beim ersten Mal mitsingen kann. Mit 72 Jahren rockt Udo als gäbe es kein Morgen und das Publikum feiert mit. Mit Princess of the Dawn und Balls to the Walls waren auch einige Klassiker seiner Band ACCEPT mit am Start und das Publikum nach einer guten Stunde ausgepowert. Amorphis und Kanonenfieber waren mir dann für den ersten Tag zu viel und es ging zurück ins Camp um den Abend ausklingen zu lassen.

Donnerstag

Tag 2 begann mit einem ausgiebigem Frühstück und der Erkundung des ROCKHARZ Festival Geländes. Überall auf dem Campground gab es Frühstückswagen. Es wurde Kaffee, Brötchen und diversen gebratenen Angeboten, die die Herzen und Mägen hungriger Metaller erfreuten. Da ich schon gefrühstückt hatte umrundete ich den nächstgelegenen Frühstückswagen um die porzellanenen Etablissements zu besuchen.

Ja, ihr habt richtig gehört. Ordinäre Dixies konnte man als Besucher reservierter Flächen zwar buchen, aber alle Toiletten auf dem Gelände waren Wägen mit echten Porzellantoiletten und genug Klopapier. Die Toiletten waren das ganze Festival über recht sauber, gelegentlich konnte man zwar die Nachwirkungen von übermäßigem Bierkonsums nachvollziehen. Die Gräuel, die einen bei einem Festival Dixie in der prallen Sonne sonst erwarteten, konnte ich hier aber nicht finden. Zudem gab es neben genug Wasserquellen dort auch eine Fastlane für uns Herren, damit wir für kurze Entsorgungen nicht den ganzen Verkehr aufhalten. Für mich als hartgesottenen Festivalveteran war das ein großer Pluspunkt.

Erstes Konzert an diesem Tag sollten The O’Reillys and the Paddyhats werden. Und weil es auf dem Festival auch gerne dreckig werden darf: Es regnete aus Eimern. Duschen ist ja eh kein Metal, ergo waren wir nass bis auf die Knochen. Das tat der guten Laune aber keinen Abbruch und so wurden zu feinen Irish Rock Klängen die Wolken weggetanzt und der Kreislauf angeheizt.

Schlechtes Wetter und gute Gesellschaft: was will man mehr?

Danach ging es erst einmal zu einem lokalen Fressstand um mit einer großen Portion Pommes die Breakdancekünste durch Schlamm schlitternder Festivalbesucher zu begutachten. Wer regelmäßig auf Konzerte und Festivals geht, wird hier nun überrascht sein. Wo den Tag vorher der Bierstand im Infield nur 4 Euro für ein Bier (zzgl. 50 Cent Pfand) verlangte. Auch der nette Holländer war so kulant, für die Pommes nur 5 und mit Käsesoße 1 Euro mehr zu fordern. Außerdem gab es Hamburger für 12 Euro, ein Pulled Pork Sandwich mit Krautsalat für 9 und für den gleichen Preis eine üppige Stulle mit Schwein vom Drehspieß. Das sind Preise wie vor Corona und somit kein Vergleich zu den 7 Euro plus 3 Euro Pfand für einen Becher Bier, die mittlerweile bei größeren Festivals aufgerufen werden. Bei einem Festival, das im Vorverkauf nur 180 Euro kostet, war ich nur mehr überrascht dass es noch Orte gibt, an denen man wie früher feiern kann und es sich trotzdem für alle Beteiligten lohnt.

Als geborener Hesse geht mir beim Anblick des Bembel with Care Eventzeltes das Herz auf. Nicht nur, dass es auf dem ganzen Festival die Dosen in pur, Cola und sauer gespritzt für einen Fünfer gab. Es wurden auch Dosen an Teilnehmer eines Bull-Riding Contests verschenkt. Mich für nichts zu Schade und kostenlosen Alkohol gewittert, besteige ich also die zu bezwingende Apfelwein Dose. Welche mich nach schon 25 Sekunden wieder in meine Schranken gewiesen hat und abwarf. Das war ja schnell vorbei. Enttäuscht suchte ich mir leichtere Herausforderungen, Ich bestieg die Teufelsmauer in Form des großen Gegenfelsens. Der Aufstieg wurde mit ein paar Dosen Bier und neuen Bekanntschaften erfolgreich gemeistert. Da das Regenwetter dem konstanten Ansturm eine kleine Pause bescherte, hatten wir auf der Spitze fast eine ganze Stunde für uns. Wir haben ausgiebig Bilder gemacht, Aufsteigende angefeuert und Biere geleert, bevor es wieder an den Abstieg ging.

Nicht nur von oben überschaubar: auch auf dem Gelände wurde es schwer sich zu verlaufen.

Wieder im Camp angekommen wurde flugs die Jeanskutte mit den mitgebrachten Patches eingepackt. Eigentlich wollte ich in einer freien Minute die Aufnäher der Lieblingsbands von Hand annähen. Die netten Leute der Kuttenmanufaktur machten das aber gegen eine kleine Spende für mich. So wurden die insgesamt sechs eigenen und zwei dort gekauften Aufnäher zusammen mit der Kutte, in erfahrene Hände gegeben. Der geneigte Leser wird spätestens hier festgestellt haben: der Autor ist nicht True. Mutti oder die Freundin nähen lassen ist es aber eben auch nicht. Die Kuttenmanufatur hat die Arbeit gut gemacht und bieten den Service auch außerhalb von Festivals an. Daher möchte ich sie ausdrücklich lobend erwähnen.

Da nach dem Aufnähen bereits wieder vor dem nächsten Aufnähen ist, ging es ohne Kutte, in freudiger Erwartung, aufs Infield. Vorbei an den leckeren Essensbuden ging es in den hinteren Bereich, in dem diverse Marktstände ihre Waren feil boten. Drei Läden boten Patches an und so wurde geschaut, betatscht und verhandelt bis fünf neue Patches für die Kutte und eine lange Wunschliste eingepackt waren. Die Preise für ein Patch beliefen sich auf 7 Euro das Stück oder 30 für 5 Stück. Das ist nicht unbedingt billig aber völlig akzeptabel und bei allen Händlern vor Ort gleich. Am Tag darauf sollten noch zwei Name Patches für den Rücken der Kutte dazukommen. Also warten in Zukunft 7 neue Patches auf Nadel und Faden.

Auf dem Weg zurück ging es noch kurz bei Hatebreed vorbei. Sie haben die Masse vor der Bühne absolut begeistern können, aber leider nicht mich. Also ging es zurück zum Camp für einen Snack, bevor wir wieder in Richtung Bühne zu Hammerfall liefen. Nach vielen Klassikern und dem Abschluss mit „Hearts on fire“ gingen wir gut gelaunt zurück zum Kuttenstand. Trotz der vielen Nachfragen haben sie meine Kutte endlich fertig nähen können, die ich stolz wie Oskar entgegennahm. Diese wurde sofort von mir für den Rest vom Abend wie ein Banner präsentiert. Mit immer noch etwas Schlafüberhang gingen wir daraufhin müde aber glücklich ins Bett. Wir möchten den morgigen vorletzten Tag des Festivals ausgeruht starten.

Freitag

Der Freitag begann entspannt, da ich erst um die Mittagszeit mit Vogelfrey meine erste Band sehen wollte. Auf dem Weg dorthin leisteten League of Distortion schon ganze Arbeit um in Partystimmung zu kommen. Das ist auch ein großer Vorteil von nur zwei Bühnen, auf denen die Bands immer abwechselnd stehen. Man kann sich auch mal Bands anhören, die ansonsten komplett unter dem Radar geflogen wären. Wir werden dass später bei Kissin‘ Dynamite noch einmal erfahren.

Vogelfrey legten gut gelaunt eine sehr gute Show hin. Sie starteten mit dem Deichkind Cover 1000 Jahre Bier und schlossen selbst ironisch mit “Das ist nicht A” ab. Mit dem Ohrwurm auf den Lippen und einer neuen Lieblingsband im Gepäck, ging es zum nächstgelegenen Fresstempel. Damit ich mit einem Pulled Pork Sandwich gestärkt für Van Canto bin. Auch Van Canto zeigten Live dass sich Bands nicht hinter Instrumenten verstecken müssen. Sie ließen sich nicht Lumpen die Klassiker Rebellion, Wishmaster und Fear of the Dark zu spielen.

Nächster Punkt auf der Agenda war die Signing Session zu Alestorm, die in direkter Sichtweite der Bühnen stattfand. Mit der Idee war ich dann auch nicht alleine.

Am Ende der Schlange wartet das Paradies oder so ähnlich
Am Ende der Schlange wartet das Paradies oder so ähnlich

Während wir so im Schneckentempo in Richtung der Autogrammkarten watschelten, heizten uns die Jungs von Kissin‘ Dynamite ein. Heilige Scheiße sind die gut. Klassischer Hardrock und Frisuren wie in den 80ern. Wer die Jungs noch nicht live gesehen hat, sollte das dringend nachholen! Schlag auf Schlag ging es danach mit Amaranthe weiter. Ich genoss diese aus einiger Entfernung, um mir bei Alestorm einen Platz in den vorderen Reihen zu sichern.

Endlich mal mit weiblicher Verstärkung: Alestorm und Patty Gurdy
Endlich mal mit weiblicher Verstärkung: Alestorm und Patty Gurdy

Was soll ich sagen. Alestorm machen Party von einem anderen Stern. Es gilt Hirn aus und rein in den Circle Pit! Von ganz vorne bis ganz hinten wurde gesprungen, gemosht und gerudert und der großen gelben Gummiente gehuldigt. Verstärkt wurden die Jungs aus Schottland von Patty Gurdy, die auch bei der Signing Session schon zu sehen war. Nach der viel zu kurzen Runde Pirate Parteeyy mussten die Landratten das Infield aber wieder verlassen. Der Bruch mit den danach spielenden Dimmu Borgir war mir dann doch zu krass. So habe ich dann noch schnell die Hopfenvorräte aufgefüllt, bevor es zum Abschluss des Abends ging: Nanowar of Steel.

Wer die Jungs aus Rom nicht kennen sollte, darf sich JBO mit harten Riffs und noch skurrileren Kostümen vorstellen. Stilecht starteten sie mit der Hymne Uranus (sprich: Your Anus) in der sie dem fernen Planeten huldigen. Mit Wall of Love bekamen die Festivalteilnehmer die offizielle Erlaubnis sich gegenseitig zu umarmen und für eine kurze Sekunde durchzuatmen. Bevor im Stile Sabatons der Untergang der italienischen Nationalmannschaft bei der WM 1994 in Pasadena beweint wurde. Mit Norwegian Reggaeton wurde die Tanzbereitschaft des Publikums getestet. Danach kam das Rote Pferd um die musikalisch weniger flexiblen Gemüter vom Infield zu treiben. Wer diese Tortur überstand, bekam mit dem Fluch des Käpt’n Iglo nochmal den Mund wässrig gemacht. Zum Abschluss haben wir noch mit Vallhalleluja dem schwedischen Gott der Ikeamöbel gehuldigt.

Samstag und Abreise

Nach einer zu kurzen Nacht begann schon der letzte Tag des ROCKHARZ Festivals. Aber an Aufhören war noch nicht zu denken. Das Lineup des letzten Tages sollte allen nochmal von morgens bis abends einheizen. Also ging es mit einer Tasse Kaffee kurz vor 12 Uhr zu Parasite Inc. Genau das richtige am Morgen, Metal direkt ins Fressbrett und danach ist man wach. Die Jungs aus Aalen verstehen es, die müden Metaller munter zu machen damit wir zu schönem Melodic Death Metal fleissig die Nackenmuskel stimulieren. Nach nur 7 Liedern war schon Schluss und es ging weiter in ruhigeren Gewässern.

Als nächstes spielten Patty Gurdys ehemalige Kollegen von Storm Seeker auf. Nicht so albern wie Alestorm gab es schnellen Pirate Metal gepaart mit eher ruhigen Folkmelodien. Nachdem dem Publikum in musikalischer Form erklärt wurde wie man zum Piraten wird (How to be a pirate). Haben wir mit Row Row Row noch ein bisschen morning Workout bekommen. Nach nur 40 Minuten mussten sie die Piratenflagge schon wieder einrollen. Weshalb ich zur Stärkung zur Ferkelbraterei aufbrach, bei der es zünftige Sau im Semmel gab. Genau das Richtige um sich danach erneut in die Schlange vor der Autogrammbühne zu werfen. Ich brauchte von Storm Seeker nicht nur Unterschriften, sondern auch einen schönen Nautilus Aufkleber für meine Kutte.

Mit der festen Absicht die Patches der Band, früher oder später, auf der eigenen Kutte zu verewigen, geht es zurück Richtung Camp. Um kurz vor dem Ziel von den Mitarbeitern des Camel Standes zu einer Runde Flunky Ball motiviert zu werden.

Das Spiel wurde routiniert gewonnen und zur Belohnung bekam ich eine leckere Kaltschale von Hasseröder. Mangels anderer Optionen wurde daraufhin und zum zweiten Mal, die Teufelsmauer in Angriff genommen.

Mit vielen anderen Wanderwilligen gemeinsam, gin es also wieder auf den Berg. Um dort eine erneute Runde Fotos zu machen. Dort wurden wir dann von einem massiven Regenschauer überrascht. Allerdings lässt es unter dem Dach der Felsen und mithilfe des gesponsorten Biers gut aushalten. „Ich habe 24 Dosen hochgeschleppt, ich schleppe keine mehr mit runter”, so die Ankündigung des Sponsors. So abwartend haben wir also neue Freundschaften geschlossen und auf besser Wetter gewartet. Da aufgrund des Unwetters das Infield geschlossen und das Festival pausiert werden musste, gab es auch keinen Grund schnell wieder zurückzukehren. So blieb uns genügend Zeit für Diskussionen über Qualitätswaren aus der DDR, wie den Biertragetaschen mit langen Henkeln. Die mir als Wessi bis dahin komplett verborgen geblieben waren.

Zurück auf dem Festival ging es dann mit Soilwork weiter. Sie lieferten eine solide Show ab mussten aber dann bald Platz für Schandmaul machen. Da Sänger Thomas noch immer aufgrund seiner Krebserkrankung von letztem Jahr nur schwer reden und gar nicht singen kann. Wurde die Band von Till Herrence (Apron, Lunataraxis) und Alea von Saltatio Mortis unterstützt.

Till lieferte eine gute Show ab und Alea hüpfte wie ein hyperaktives Kaninchen über die Bühne. Den meisten Zuschauern hat das auch gut gefallen, nur bei mir wollte sich das „Schandmaul-Feeling“ nicht einstellen. Die raue, aber trotzdem sanft-emotionale Stimme die ich bei Schandmaul gewöhnt war fehlt. Das junge, eher wilde von Till und das deplatzierte Rumgehüpfe sowie Crowd-Management von Alea waren für mich absolut fehl am Platz. Sodass ich mir bis zur vollen Rückkehr von Thomas als Sänger kein Schandmaul Konzert mehr ansehen brauche. Es macht mich zwar traurig, weil ich mit Schandmaul so viel schöne Momente und gefühlvolle Lieder verbinde und ich hätte diese gerne live genossen. Daher wünsche ich Thomas eine volle und baldige Genesung.

Um aber meine Enttäuschung irgendwie zu dämpfen ging es erstmal zur Ferkelbraterei für ein leckeres Brötchen mit Schwein. Danach wanderte ich weiter zu Judas Priest, die ich als echten Klassiker nicht verpassen wollte. Musikalisch merkt man den Jungs das Alter in keiner Weise an. Diese ließen aus ihrem mittlerweile 50 Jährigen Repertoire Songs wie Breaking the Law, Painkiller und Living after Midnight vom Stapel, die man auch als junger Mensch kennen wird. Auch heute noch sind die Jungs aktiv und mit neuen Alben am Start.

Jetzt ging es daran das Camp für die Abfahrt am nächsten Tag vorzubereiten. Schließlich wollten Ich heute noch bis zur letzten Band vor der Bühne bleiben. Aber am nächsten Tag ewig im Stau stehen war für mich keine besonders verlockende Alternative. Während des Abbauens wurden wir noch mit einem wunderbaren Sonnenuntergang belohnt, bevor es dann in den Endspurt ging.

Der letzte Sonnenuntergang vor der Heimfahrt. Rechts die reservierten Camperbereiche mit Stromanschluss, Links der Parkplatz des Handicapped Parkings.

Nachdem der Pavillon verpackt und die Kräfte gestärkt waren, ging es zu Lordi, die ihre zehn-minütige Verspätung mit noch mehr guter Laune wett machten. Das müde Publikum wurde mit einem lauten “JA, JA” aufgeheizt und Mr. Lordi erkläre uns auf Deutsch was “Ja, Ja” im Deutschen denn eigentlich bedeutet und sagte: „Ich möchte Sie im Arschloch lecken“. Dass war zwar nicht ganz die korrekte Übersetzung. Aber das Publikum war danach wieder wach genug um Klassiker wie Bloodred Sandman, Devil is a Looser und Would you love a monsterman zu feiern. Der Gnade des Veranstalters haben wir zu verdanken, dass es noch Zeit gab. Lordi konnte sein Konzert am Ende mit Hard Rock Hallelujah beenden. Die Masse wurde damit ein letztes Mal zu Hochtouren aufgelaufen.

Und damit hätte man das Festival und den jetzt schon viel zu langen Artikel schließen können. Aber nicht mit mir. Ein letztes Highlight kam ganz zum Schluss. Mit einer guten Stunde Spielzeit und bei weitem nicht so laut und bunt wie Lordi, schlossen Faun das Festival ab.

Wer jetzt auf schnellen Folk ala Satyros hofft, war vielleicht enttäuscht. Aber passend zur Uhrzeit wurden getragene Stücke wie Blot, diese kalte Nacht, Odin oder Ran gespielt. Wie schon Heilung auf der Summerbreeze vor ein paar Jahren, hätte es keinen besseren Ort gegeben um die magischen Klänge zu spielen. Ruhig und beschwingt von den Geistern alter Zeiten ging Ich danach ins Bett um nach nur 4 Stunden Schlaf am nächsten Morgen den Heimweg anzutreten.

Der frühe Vogel hatte in diesem Falle Glück. Berichten von Freunden, die nach dem Frühstück starteten, hatten 3-4 Stunden Wartezeit bevor sie es auf die nächste Landstraße schafften. Später kommen und früher gehen hat sich hier bezahlt gemacht.

Fazit

Das ROCKHARZ ist ein kleines, aber feines Festival, dass durch seinen Volksfestcharakter mit fairen Preisen und ein überragendes Lineup durch generelle Gastfreundschaft besticht. Ich habe selten so ein ruhiges und freundliches Festival besucht und habe mir direkt eine Karte für nächstes Jahr gekauft.

Auch nächstes Jahr verspricht es vielseitig zu werden: ASP, die Kassierer, Heaven Shall Burn, Gloryhammer, JBO, Powerwolf, Versengold und einige mehr sind schon angekündigt worden. Aber wer jetzt noch Karten kaufen möchte, wird leider enttäuscht werden. Der Vorverkauf, der als Pre-Sale nur ehemaligen Besuchern geöffnet wurde, hat einen gewaltigen Ansturm ausgelöst. Die 25.000 Karten für nächstes Jahr waren nach nicht einmal einer Woche ausverkauft. Eventuell werden noch Kontingente frei oder man wird auf dem After-Market fündig. Hier gilt aber wie immer vorsichtig sein, da die Nachfrage Fälschern und Betrügern in die Hände spielt. Aber haltet die Augen offen, auf www.rockharz-festival.de findet ihr alles weitere.

Wenn ihr es bis hierhin geschafft habt, bedanke ich mich für eure Aufmerksamkeit und freue mich über Feedback. Viele Grüße euer Ave End

Disclaimer: Alle hier genannten Bands und Marken sind rechtlich geschützt und sind im Besitz ihrer Inhaber. Dieser Blogeintrag beschreibt meine Erfahrungen und gibt meine eigene Meinung wieder. Der Text unterliegt dem Urheberrecht und ist mein Eigentum, dass zusammen mit den von mir angefertigten Bildern dem Team von https://zwischen-welten.info/ zur Verfügung gestellt wird. Konstruktives Feedback ist gerne erwünscht.

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