Am Donnerstag, 10. September wird bundesweit um 11:00 Uhr über sämtliche Warnwege ein Probealarm ausgelöst.
Fernsehen und Rundfunksendungen werden für diese Zeit unterbrochen und als Informationsausgabe digitale Anzeigetafeln geschaltet. Bevölkerungsschutz-Apps wie zum Beispiel NINA und Katwarn, senden ebenfalls Meldungen. Zusätzlich werden als Warnsignal die örtlichen Sirenen eingesetzt.
Also keine Sorge wegen der eher ungewohnten Sirenensignale. Hier wird keine Katastrophe, sondern der erste Warntag in Deutschland eingeläutet.
Die Entwarnung ist auf 11:21 Uhr geplant.
Der Beschluss gemeinsam bundesweit zu warnen wurde in einer Innenministerkonferenz im Jahre 2017 getroffen. Zum ersten Mal wird dieser Tag am Donnerstag, 10.09.2020 stattfinden und wird für die Folgejahre jeweils am zweiten Donnerstag im September festgelegt.
Welche Hintergründe / Ziele stecken dahinter?
Die damit verbundenen Alarme dienen als Hilfestellung uns als Bevölkerung zu sensibilisieren um zu vermeiden, dass im Katastrophenfall zu viel Zeit mit Erklärungen verloren geht.
Ebenfalls ist es ein Testlauf für der Technik. So kann festgestellt werden, wie die einzelnen Alarmsystem zusammen funktionieren.
Ein flächendeckendes Sirenennetz bietet eine kostengünstige Möglichkeit, um die Bevölkerung und Hilfskräfte zu warnen und lässt sich unabhängiger und zeitlich schneller einsetzten, als Beispielsweise eine Benachrichtigung über den Rundfunk.
Die Sirenen wurden nach dem zweiten Weltkrieg meistens abgeschaltet. In Dörfern hört man diese heutzutage dennoch. Durch die Terrorgefahr wurden diese wieder reaktiviert.
Damit ein möglichst reibungsloser Ablauf im Ernstfall gewährleistet ist, können die gewonnenen Erfahrungen helfen, Schwachstellen und Fehlfunktionen rechtzeitig aufzudecken, um diese zu Beheben.
Bricht ein Katastrophenfall aus, unabhängig ob durch Naturgefahren, Waffengewalt, Unfälle oder Freisetzung von Chemikalien beziehungsweise Krankheitserregern, ist vor allem bedachtes und planvolles Handeln der Königsweg.
Daher werden an diesem Tag Hinweise zum Ablauf gegeben, was im Ernstfall zu beachten ist und bereits im Vorfeld eingeübt.
Im Anbetracht der aktuell noch vorherrschenden Lage im Zusammenhang mit dem Coronavirus ist es vorstellbar, dass sich eine leichte Veränderung im gesellschaftlichen Bewusstsein, auch im Hinblick der Aufnahmebereitschaft, solcher Maßnahmen erkennen lässt.
Durch die Betroffenheit auf regionaler Ebene wirken für den ein oder anderen die möglichen Szenarien einer Katastrophe vermutlich greifbarer.
Daher ist es kaum verwunderlich, dass viele sich NINA bereits für iOS oder Android geladen haben. NINA steht kurz für Notfall-Informations- und Nachrichten-App
Vorteilhaft ist, dass über die kostenlose App Meldungen der verschiedenen Warnsysteme zusammengefasst werden, wie von KATWARN und BIWAPP (Bevölkerungsschutz) und DWD für Wetterwarnungen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) warnt in der Regel vor Wetter- und Katastrophenlagen. Aber auch Wasserverunreinigungen werden über die app gemeldet. Die Meldung können hierbei auf die Landkreise beziehungsweise für eine Region eingegrenzt werden.
Mit NINA wurden im Zuge der Corona-Krise auch Informationen zum Infektionsschutz bereitgestellt.
Die ursprüngliche Planung durch Veranstaltungen und Informationstage auf den Warntag aufmerksam zu machen, war ironischerweise den aktuellen Umständen geschuldet, natürlich nicht umsetzbar.
Der „Tag der offenen Tür“ des BBK fand daher, ganz im Geiste des Jahres 2020 am 3. September zum ersten Mal virtuell per Stream statt.
Wer sich darüber noch näher informieren möchte kann hier mal reinschauen:
https://youtu.be/hIvStp6edho